Wer kennt sie nicht, die ,,Helikopter-Eltern“: Sie kreisen – wie ein Helikopter eben – möglichst 24 Stunden pro Tag und sieben Tage die Woche um ihr Kind herum und überwachen alles, was es tut. Morgens fahren sie den Sohn oder die Tochter direkt vor den Schuleingang und tragen den Ranzen möglichst bis ins Klassenzimmer. Nach dem letzten Gong stehen sie bereits wieder vor der Türe, der Nachmittag ist auch schon durchgeplant. Kein Elternsprechtag wird ausgelassen, im Gegenteil: Helikopter-Eltern suchen häufig das Gespräch mit dem Lehrer oder der Lehrerin und versuchen sich regelrecht einzumischen. Dabei meinen sie es natürlich nur gut, Eltern wollen schließlich das Beste für ihre Kinder. Aber wieviel Unterstützung ist noch sinnvoll? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind bei der Terminplanung für die Schule unterstützen können.
Planung mit dem Kind anstatt für das Kind
Wie gesagt, es ist erst einmal überhaupt nicht verwerflich, wenn Sie ihr Kind in Sachen Schule unterstützen wollen. Das Ziel sollte dabei aber möglichst sein, dass ihr Kind langfristig lernt, sich selbständig zu organisieren. Geben Sie ihm Einblicke in Ihre Terminplanung und lassen Sie es aktiv daran mitwirken. Hier könnte zum Beispiel ein Familienkalender in der Küche hilfreich sein, in den das Kind selbstständig wichtige Termine wie Schulaufgaben oder Klassenfahrten eintragen kann. Dabei können Sie dann natürlich – je nach Alter des Kindes – regelmäßig überprüfen, ob es auch nichts vergessen hat. So lernen die Kinder ganz nebenbei, wie Terminplanung überhaupt funktioniert.
Selbstständiges Arbeiten – auch wenn Fehler passieren
Ganz ähnlich können Sie auch beim Thema Hausaufgaben vorgehen. Besprechen Sie mit ihrem Kind, zu welchen Uhrzeiten es am liebsten die Hausaufgaben erledigen würde. Manche brauchen nach der Schule erst eine Pause, bevor sie wieder konzentriert sind, andere können sofort loslegen. Wenn dann die Hausaufgaben erledigt werden, sollte dies auch selbständig geschehen. Sitzen Sie daneben und sagen im schlimmsten Fall auch noch die Lösungen vor, lernt das Kind nicht, wie es eigenständig Problemstellungen lösen kann. Außerdem ist es dann auch für die Lehrkraft nicht möglich zu erkennen, wo das Kind noch Defizite hat. Trotzdem können Sie natürlich für Fragen ansprechbar sein und dann Tipps zur Lösung geben.
Gemeinsam einen Lernplan erstellen
Häufig kommen Kinder zu uns in die Nachhilfe, die nicht wissen, wie sie sich am besten auf Schulaufgaben vorbereiten können. Deshalb erstellen wir mit diesen Schülern gemeinsam einen Lernplan. Hierbei wird der zu lernende Stoff in kleine ,,Häppchen“ unterteilt, die dann auf die verschiedenen Tage verteilt werden. So entwickeln die Schüler ein Gefühl dafür, wie viel sie sich überhaupt für einen Tag vornehmen können und wie früh sie dementsprechend mit der Vorbereitung anfangen sollten.
Das Ziel: Selbständigkeit
Natürlich gilt auch bei diesem Thema: Es gibt nicht die eine Lösung, die bei jedem Kind perfekt funktioniert. Jede Familie hat ihren eigenen Rhythmus und Tagesablauf, an den die Terminplanung zwischen Kind und Schule natürlich angepasst werden muss. Trotzdem gilt: Trauen Sie ihrem Kind Stück für Stück mehr zu und lassen Sie es mitentscheiden, sodass es sich irgendwann selbständig organisieren kann. Schließlich wollen Sie den Rucksack später nicht mehr in den Hörsaal tragen müssen, oder?
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