Wer einmal in einem Klassenzimmer gesessen hat, kann sich sicherlich an folgendes Gefühl erinnern: Stundenlang sitzt man auf einem Stuhl und wartet nur darauf, dass der Unterricht vorbei ist. Die Uhr tickt dabei im Zeitlupentempo. Dieses Phänomen ist aber sicherlich nicht nur auf die Schulzeit beschränkt. Auch im Arbeitsleben können sich ähnliche Situationen ergeben. Vielleicht sind sie im Erwachsenenalter sogar stärker ausgeprägt. Bis hin zu dem Punkt, dass „Smartwatches“ uns daran erinnern müssen, aufzustehen und uns zu bewegen. Positiv gesehen kann Bewegung einen enormen Einfluss auf die Leistung von Schülern haben. Lesen Sie in diesem Artikel mehr dazu.

Unbeweglichkeit schränkt vieles ein

Kinder, die sich im Klassenzimmer nicht bewegen, können sowohl physische als auch psychische Beschwerden entwickeln, die mit der Zeit zunehmen können. Rückenschmerzen, Konzentrations-, Gedächtnis- und Sozialstörungen sind nur einige der Symptome mangelnder Bewegung in der Schule. Zwar wird häufig behauptet, die Kinder würden sich ja im Sportunterricht ausreichend bewegen – was aber nur zum Teil stimmt. Denn einmal in der Woche Sport zu machen hat keinen erheblichen Einfluss auf die täglichen körperlichen Abläufe. Dabei sind genau diese von der Unbeweglichkeit betroffen. 

Wie kann die Beweglichkeit gefördert werden?

Dafür spielen gezielt eingesetzte Bewegungspausen eine besonders wichtige Rolle. Sie wirken nicht nur gesundheitsfördernd, sondern ermöglichen auch eine gesteigerte Bewegungskoordination, eine bessere Konzentrationsfähigkeit und eine verstärkte soziale Kompetenz. Darüber Koorhinaus kann die Selbstständigkeit zunehmen und die Schüler*innen entwickeln wieder mehr Freude am LernenSowohl die Schüler*innen als auch die Lehrer*innen können daher von Bewegungspausen profitieren. Die Unterrichtsstunde wird dann für beide Seiten angenehmer.

Bewegte Pausen sind kleine Spiele und Sportübungen, die circa alle 30 Minuten eingesetzt werden können. Bereits kurze Einheiten von etwa 5 Minuten sind dabei meist ausreichend, um 75 Minuten konzentriertes Arbeiten ermöglichen. Die Konzentrationsspanne kann durch die Bewegung also erweitert werden. Sei es Jonglieren, Seilspringen, Tischtennis oder Fußball spielen, Liegestützen machen, bewegtes Singen, Tanzen, oder einfach irgendeine lustige Aktivität, die zu den jeweiligen Schüler*innen passt. Nach 5 Minuten werden Energie, Motivation und Konzentration des Lernenden enorm steigen. 

Ist eine Pause keine Geldverschwendung? Ich zahle doch für ungenutzte Zeit

Klares Nein! Eine Pause ist keine Geldverschwendung. Warum? 

Stellen Sie sich vor, man würde in einer 90-minütigen Nachhilfestunde keine Pause machen. Jede Minute wird stattdessen zum Lernen und pausenlosen Arbeiten genutzt. Allerdings beträgt die Konzentrationsspanne bei Menschen (nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen) maximal etwa 45 Minuten. Es ist also nahezu unmöglich, 90 Minuten völlig konzentriert zu bleiben. Man würde dann keine 15 Minuten „verschwenden“, sondern 45 Minuten, in denen sich die Schüler*innen ständig nach dem Unterrichtsende sehnen. Das Gehirn hat längst abgeschaltet und ist nicht mehr aufnahmefähig.

Wahrscheinlich kennen auch Sie selbst dieses Gefühl, jeden Tag nach der Arbeit. Am Ende des Tages hat man sämtliche Energie-, Motivations- und Konzentrationsreserven aufgebraucht und vielleicht denkt man sich, man hätte produktiver oder geistig präsenter sein können. Wenn Sie sich in diese Situation hineinversetzen können, wissen Sie eigentlich schon, wie wichtig Bewegungspausen sind und stark sich die Bewegung auf die Leistung von Schülern auswirkt.