Guter Schlaf ist wichtig, und zwar für uns alle. Gerade für Schulkinder aber ist eine erholsame Nacht essentiell, damit sie sich in der Schule überhaupt konzentrieren können. Denn wer nicht gut oder zu kurz geschlafen hat, ist am nächsten Tag müde und wird kaum aufpassen oder mitarbeiten können. Das fällt auch häufig beim Nachhilfeunterricht am Nachmittag auf! Zudem werden im Schlaf viele Dinge verarbeitet. Das gilt beispielsweise auch für etwas, das man am Tag gelernt hat. Viele Eltern stellen sich bei längeren Schlafproblemen die Frage: Mein Kind kann nicht einschlafen, was ist zu tun?

Das Schlafhormon Melatonin und sein Gegenspieler Cortisol

Sicher haben Sie schon einmal etwas vom sogenannten „Schlafhormon“ Melatonin gehört. Es wird vom Körper abends produziert, wenn es dunkel ist. Das „Stresshormon“ Cortisol hingegen – sozusagen der Gegenspieler zu Melatonin – wird produziert wenn es hell ist. Unsere innere Uhr passt sich also eigentlich ganz automatisch an Tages- und Nachtzeiten an und sorgt dafür, dass wir müde werden, wenn es dunkel ist, und wach, wenn es hell ist. Daher sollte man möglichst versuchen, seine Schlafenszeiten auch in etwa daran anzugleichen.

Eine feste Routine kann Wunder bewirken

Eine feste Abendroutine kann dabei helfen, besser einzuschlafen. Der Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier. Wenn wir uns an feste Abläufe am Abend gewöhnen, kann sich der Körper also bereits darauf einstellen, dass es bald ins Bett geht. So wird man automatisch müder. Hier gibt es selbstverständlich nicht die eine Routine, die für alle funktioniert. Immerhin sieht ein Tag in jeder Familie anders raus, letztendlich müssen Sie also selbst herausfinden, was für Sie und Ihr Kind am besten ist. Hier nur ein paar Inspirationen: Wie wäre es zum Beispiel mit einem kurzem Spaziergang nach dem gemeinsamen Abendessen? Die frische Luft kann dabei helfen, abzuschalten. Im Anschluss könnten Sie zusammen etwas lesen (oder je nach Alter vorlesen) – auch das kann sehr beruhigend wirken. Nun werden noch Zähne geputzt und dann geht es auch schon zu einer fest vereinbarten Schlafenszeit ins Bett.

Vermeiden sollten Sie bzw. Ihr Kind vor allem Handy, Laptop und Fernseher kurz vor dem Schlafen gehen. Am besten schalten sie diese Geräte mindestens eine Stunde vor der Schlafenszeit aus. Das blaue Licht nämlich regt die Cortisol-Produktion an und hemmt die Melatonin-Produktion, wir werden also nicht richtig müde.

Für optimale Bedingungen sorgen

Ebenfalls hilfreich für einen erholsamen Schlaf ist es, auf die richtige Temperatur und frische Luft im Kinder- bzw. Schlafzimmer zu achten. Idealerweise hat es etwa 16 – 19 Grad. Durch Stoßlüften direkt vor dem Schlafen gehen sorgen Sie für frische Luft. Außerdem empfiehlt es sich den Raum etwas abzudunkeln. Auch hier müssen Sie allerdings wieder etwas herumprobieren, was für Ihr Kind funktioniert. Ein komplett abgedunkelter Raum kann eventuell dazu führen, dass man morgens nicht richtig wach wird, da das Licht fehlt. Für diesen Zweck gibt es übrigens spezielle Lichtwecker, vielleicht wäre das eine Option.

Und noch ein Tipp: Das Bett ist nur zum Schlafen da! Viele Kinder neigen dazu, hier auch Videos zu schauen oder sogar Hausaufgaben zu machen. Da wir aber wie gesagt Gewohnheitstiere sind, sollten wir das Bett nur mit „schlafen“ verknüpfen, damit der Körper sich darauf einstellen kann.

Ernsthafte Probleme nicht ignorieren!

Sollten diese Tipps gar nichts bringen und Ihr Kind an ernsthaften Schlafstörungen leiden, gibt es womöglich tiefergehende Ursachen. Mentale und/oder physische Probleme beispielsweise können sich auf die Schlafqualität auswirken. Wenden Sie sich in diesem Fall unbedingt an einen Experten! Guter Schlaf ist wie gesagt enorm wichtig für Konzentration, gute Laune und unsere Lebensqualität.