Betrachten wir einmal folgende Situation: Sohn oder Tochter bringt schon seit längerem schlechte Noten nach Hause und es bilden sich immer größere Lücken, weil er oder sie mit dem Lernen einfach nicht mehr hinterherkommt. Dann steht die letzte Schulaufgabe des Jahres an und hier soll noch einmal alles gegeben werden, um die Note im Zeugnis doch noch zu verbessern. Jetzt entscheiden sich viele kurzfristig für einen Nachhilfelehrer, der dem Kind bei der Vorbereitung auf die Prüfung helfen soll. Viel Zeit ist aber nicht mehr, noch zwei Wochen bis zum Termin! Mal ganz ehrlich, klingt das für Sie sinnvoll? Für die meisten nicht – daher: Notenverbesserung braucht in der Nachhilfe Zeit. Geben Sie sie Ihrem Kind.

Alles auf den letzten Drücker – oder lieber doch nicht?

Das ist natürlich ein extremes Beispiel, aber durchaus schon vorgekommen. Und selbstverständlich wird wohl jeder Nachhilfelehrer alles geben, um dem Schüler in der kurzen Zeit noch so viel wie möglich vom Stoff zu vermitteln. In den meisten Fällen ist dies aber mit großem Stress verbunden. Schließlich steht der Schüler ohnehin bereits unter Druck und jetzt soll er auch noch alles, was er das Jahr über nicht verstanden, hat in zwei Wochen nachlernen? Selbst wenn das klappt und die Schulaufgabe einigermaßen erfolgreich verläuft, ist es trotzdem nicht nachhaltig, das Gelernte wird meist schnell wieder vergessen. Dabei ist es doch auch für das nächste Schuljahr wichtig! Dann beginnt der Teufelskreis von vorne…

Gut Ding will Weile haben, auch bei der Nachhilfe

In den meisten Fällen ist diese Strategie aber überhaupt nicht erfolgreich, eher im Gegenteil. Zwei Wochen lang gibt der Schüler alles, um etwas zu schaffen, was aber quasi von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist. Dann bleibt auch noch die gute Note aus und alles war umsonst. Nun tritt häufig Frust auf und die Motivation zu lernen sinkt. Deshalb ist es so wichtig, sich realistische Ziele zu setzen und keine falschen Erwartungen an den Nachhilfeunterricht zu haben.

Um die Noten wirklich nachhaltig zu verbessern, sind etwas mehr als zwei Wochen nötig. Schließlich müssen oftmals einige Lücken geschlossen werden. Gerade in Mathe beispielsweise, aber natürlich in den Sprachen und den meisten anderen Fächer, baut der Stoff über die Schuljahre hinweg aufeinander auf. Deshalb ist es so wichtig, alles was der Schüler nicht verstanden hat, gründlich nachzuholen. Nur wenn dies in Ruhe und in einem auf das Kind angepassten Tempo geschehen kann, kann sich das Wissen wirklich festigen.

Jeder fängt mal klein an! Die Anforderungen langsam steigern

Ein weiterer wichtiger Faktor, der häufig unterschätzt wird, ist die eigene Motivation des Kindes. Wie bereits erwähnt sind die meisten Schüler, wenn sie anfangen Nachhilfe zu nehmen, eher frustriert als motiviert. Um diese Motivation zu fördern, beginnt man am besten mit eher leichten Aufgaben, die der Schüler gut lösen kann. So hat er kleine Erfolgserlebnisse und merkt, dass er ja doch etwas kann. Nun kann die Schwierigkeit nach und nach bis hin zum Schulaufgabenniveau gesteigert werden. Außerdem helfen kleine Motivationsübungen, die in die Nachhilfestunden eingebaut werden können. So gewinnen die Kinder langsam aber sicher den Spaß am Lernen zurück. Dann sind sie meist auch motiviert, außerhalb des Nachhilfeunterrichts noch mehr zu lernen und selbstständig Übungsaufgaben zu machen. Sie wollen sich dann wirklich verbessern, weil sie wissen, dass sie es können.

All dies kann aber nur geschehen, wenn kein Druck herrscht und genügend Zeit ist!