Egal ob Englisch, Französisch oder Latein – Vokabeln sind die Grundlage einer jeden Sprache. Wer sie nicht gut beherrscht, versteht die Texte im Unterricht nicht, kann keine eigenen Aufsätze verfassen und sich nicht auf dieser Sprache unterhalten. Dafür fehlen einem dann buchstäblich die Worte. Deshalb ist das Lernen der Vokabeln ein wichtiger Teil des Sprachunterrichts, der aber hauptsächlich zu Hause stattfinden muss. Schließlich braucht es viel Zeit und einige Wiederholungen, bis die Wörter tatsächlich sitzen. Und wer sie sich nicht regelmäßig wieder ins Gedächtnis ruft, läuft Gefahr, sie schnell wieder zu vergessen. Vokabellernen erfordert also viel Disziplin und Durchhaltevermögen, weshalb es für viele Schüler eine anstrengende Aufgabe ist. Mit den folgenden 4 Tipps für leichtes Vokabellernen möchten wir Sie und Ihre Kind dabei unterstützen.

1. Auditiv oder visuell? Lernen ist Typsache!

Zunächst empfiehlt es sich, herauszufinden, wie Ihr Kind überhaupt am besten lernt. Kann es sich Dinge besser merken, wenn es sie hört oder jemand anderem erzählt? Dann ist es vermutlich eher der auditive Lerntyp. Wenn es aber Sachen sehen bzw. aufschreiben muss, um sie im Kopf zu behalten, ist es eher der visuelle Lerntyp. Die Wenigsten lassen sich allerdings komplett einem Lerntyp zuordnen, vielmehr ist es meist eine Mischung aus beidem. Trotzdem können und sollten Sie die Präferenzen Ihres Kindes beim Lernen berücksichtigen.

Besonders gut können Sie ihm wohl helfen, wenn es sich ohnehin lieber über den Stoff unterhält. Hier bietet sich das klassische Abfragen an. Schnappen Sie sich also Buch oder Vokabelheft und setzen Sie sich mit Ihrem Kind gemeinsam hin. Achten Sie beim Abfragen darauf, die Wörter nicht immer in der gleichen Reihenfolge oder alphabetisch zu nennen, sondern immer abzuwechseln. So werden die Wörter unabhängig voneinander gelernt.

2. So sinnvoll können Notizzettel sein

Ist Ihr Kind eher der visuelle Lerntyp – auch kein Problem! Dann ist Abfragen vielleicht nicht das richtige, aber es gibt natürlich noch mehr Methoden. Lassen Sie Ihr Kind die Vokabeln auf kleine Zetteln schreiben, die Sie dann überall in der Wohnung aufhängen. Besonders gut bieten sich hier Orte an, an denen Ihr Kind ständig vorbeiläuft. Das kann zum Beispiel der Badezimmerspiegel oder der Kleiderschrank sein. Hauptsache, es sieht die Zettel so oft wie möglich. Besonders gut bietet sich diese Methode für Wörter an, die sich in der Wohnung wiederfinden. So kann die Vokabel für Fenster beispielsweise direkt dorthin geklebt werden.

Diese Variante fällt somit eher in die Kategorie passives Lernen. Sie kann aber sehr effektiv sein, da die Vokabeln über den ganzen Tag verteilt immer wiederholt werden. Und Wiederholung ist wie gesagt der Schlüssel zum Erfolg!

3. Kreativ werden und Verknüpfungen herstellen

Trotz aller Bemühungen gibt es immer wieder Wörter, die einfach nicht hängenbleiben wollen. Hier heißt es: Kreativ werden! Lustige Eselsbrücken können dabei helfen, sich die Wörter besser einzuprägen. Vielleicht wird ja sogar eine ganze Geschichte daraus, in der mehrere Vokabeln vorkommen. Für Eselsbrücken gibt es kein Patentrezept, vielmehr sollten Sie so individuell wie möglich gestaltet werden. Verbindet man ein Wort beispielsweise mit einer konkreten, persönlichen Situation, vergisst man es meist so schnell nicht wieder. Ebenfalls sinnvoll ist es, Verknüpfungen zu anderen Sprachen herzustellen. Das Verb „antworten“ zum Beispiel bedeutet auf Latein „respondere“, auf Englisch „to respond“ und auf Italienisch „rispondere“. Dieses Prinzip lässt sich auch bei vielen weiteren Wörtern anwenden!

4. Ab in den Urlaub!

Zugegeben, das Buchen eines Urlaubs ist ein nicht ganz alltäglicher Tipp, aber ist es nicht genau das, wofür die Kinder überhaupt Sprachen lernen? Wenn Sie also die Möglichkeit haben, in ein anderes Land zu fahren, in dem Ihr Kind das Gelernte aus der Schule tatsächlich anwenden kann, ist das wohl das höchste der Gefühle. So merkt Ihr Kind, dass das Vokabellernen tatsächlich etwas bringt, wenn es plötzlich im Urlaub vieles versteht, was vorher noch völlig unverständlich war.

Aber was, wenn mein Kind Latein lernt? Das wird ja nirgends mehr gesprochen! In diesem Fall können Sie immerhin, wie oben erwähnt, versuchen, die fremden Wörter im Italien-Urlaub anhand lateinischer Vokabeln zu erschließen. Oder Sie begeben sich gemeinsam auf die Suche nach Inschriften und versuchen sich an einer Übersetzung… Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!