Auf diesem Blog haben wir Ihnen bereits verschiedene Online-Lernplattformen sowie YouTube-Kanäle vorgestellt, die Ihr Kind beim Lernen unterstützen können. Aber natürlich hat das Netz noch weitaus mehr zu bieten – es gibt auch zahlreiche Apps, die sich speziell mit dem Vokabellernen beschäftigen. Auch von diesen haben wir wieder ein paar ausgewählt, die wir hier ausführlich erklären.

Die Qual der Wahl bei Quizlet

Quizlet bietet bereits eine große Auswahl verschiedener Lernsets, die allerdings teilweise kostenpflichtig sind. Wer die App kostenlos nutzen möchte, kann aber auch eigene Sets erstellen. Dies würden wir für das Vokabellernen mit Apps ohnehin empfehlen: so lernen die Schüler zum einen genau die Wörter, die sie gerade für die Schule brauchen. Zum anderen beschäftigen sie sich auch bereits beim Eingeben der Vokabeln intensiver mit ihnen. Auf diese Weise fällt das eigentliche Lernen im Anschluss meist leichter, als wenn man eine bereits vorgefertigte Liste verwendet.
Sind die Vokabeln einmal eingetippt, lernt es sich zunächst wie mit ganz normalen Karteikarten: Es gibt eine Vorder-und Rückseite, durch kurzes Antippen dreht sich die Karte und man sieht die Lösung. Zusätzlich dazu gibt es noch die Möglichkeit, sich die Wörter per Audioausgabe laut vorlesen zu lassen. Außerdem bietet die App verschiedene Lernspiele, in denen die Vokabeln beispielsweise der passenden Übersetzung zugeordnet werden müssen. Dabei wird auch die Zeit gemessen, sodass die Schüler jeweils versuchen können, einen neuen Rekord aufzustellen. Und für alle, die das Lernen auch gerne mal vergessen, sendet die App auf Wunsch regelmäßige Erinnerungen per Push-Nachricht.

PONS – Inzwischen mehr als nur ein Wörterbuch

Auch die PONS Vokabeltrainer App hat viele zusätzlich buchbare Lektion. Wie bei Quizlet kann man hier aber ebenfalls seine eigenen Vokabeln eingeben. In der App wählt man dann zunächst eine Lektion und die Sprachrichtung (z.B. Deutsch-Englisch oder Englisch-Deutsch) aus. Anschließend gibt es die Möglichkeit, ein Training aus fünf aufeinander aufbauenden Übungen zu absolvieren. Dabei steigt der Schwierigkeitsgrad von Übung zu Übung. Am Ende steht dann ein Vokabeltest, bei dem der Schüler – wie in der Schule – zu jedem Wort die passende Übersetzung eingeben muss. Alternativ dazu gibt es aber natürlich auch den klassischen Karteikartenmodus, bei dem die Schüler selbst kontrollieren, ob sie die richtige Lösung wussten oder nicht.

Memorion – Die One-Man-App

Im Unterschied zu den vorherigen beiden Apps handelt es sich bei Memorion um eine reine Privatinitiative von Volker Westphal. Trotzdem ist sie in vollem Umfang kostenlos! Inzwischen bietet sie einen Grundwortschatz zu 38 Sprachen, den die Schüler aber beliebig durch eigene Vokabeln ergänzen können. Auch diese Anwendung bietet zunächst klassische Online-Karteikarten, die aber deutlich ausführlicher beschriftet werden können. In bis zu acht Textfeldern kann man hier beispielsweise noch Genus oder sogar Bilder einfügen. Zudem lassen sich die Karteikarten auch untereinander verlinken. So kann man zum Beispiel Synonyme miteinander verknüpfen. In sieben verschiedenen Lernspielen können die Vokabeln dann mit viel Abwechslung wiederholt werden. Dabei werden die Kinder durch Smileys und ein Fortschrittsbarometer zum Lernen motiviert. Der einzige Nachteil dieser App besteht derzeit darin, dass die Benutzeroberfläche lediglich auf Englisch verfügbar ist. Insbesondere jüngere Kinder sind also zunächst auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Aber irgendwann haben sie hoffentlich genügend Vokabeln gelernt, um die App auch alleine nutzen zu können.

Heurekaaa! Vokabelkurs – Maximal individuell mit Schlüsselwörtern

Für alle Schülerinnen und Schüler, die in kurzer Zeit Fortschritte bei den Vokabeln brauchen, gibt es den Heurekaaa! Vokabelkurs. Dabei wird der aktuelle Lernwortschatz auf die wichtigsten Vokabeln heruntergedampft. Diese werden dann als physisches Booklet herausgegeben und zusammen mit einer Heurekaaa! Lehrkraft bearbeitet werden. Der Schüler muss nicht z.B. 1200 Latein oder Englisch Vokabeln selbst abschreiben. In 6 Sessions je 90 Minuten filtern Schüler und Lehrkraft die für den Schüler schwierigen Vokabeln heraus, um sie mit Schlüsselwörtern oder anderen Assoziationen zu verknüpfen. So entsteht ein maximal individuelles Vokabelbooklet, das beliebig erweiterbar ist.

Schlüsselwörter können sich auf die Vokabel oder Teile davon reimen, es können lustige oder bizarre Sätze gebildet werden. Ziel ist, dass der Schüler ein so bizarres, überdrehtes oder lustiges mentales Bild inklusive Schlüsselwort kreiert, das so besser im Gedächtnis bleibt. In bunten Farben zu malen oder es sich vorzustellen hilft, das Gehirn auf das Bild aufmerksam zu machen und es so tief zu verankern, dass es letztendlich ins Langzeitgedächtnis übergeht. Schüler können dann diese Methode auf die Vokabeln aller Sprachen ausdehnen, wenn sie mögen. Der Lehrer ist bei der Anwendung von Schlüsselwörtern oder einfachen Assoziationen Lern- und Quatschpartner. Viel Lachen ist bei diesem Kurs garantiert!

Fazit

Mit diesen und natürlich noch vielen weiteren Apps kann das Vokabellernen für Schüler etwas spannender und vor allem abwechslungsreicher gestaltet werden, gerade, weil auch unterwegs mal das ein oder andere Lernspiel eingebaut werden kann. Nichtsdestotrotz sollte das klassische Erstellen von analogen Vokabelheften oder Karteikarten nicht völlig unter den Tisch fallen, da sich handschriftlich Geschriebenes noch einmal deutlich besser in das Gedächtnis einprägt. Es gilt also ganz klar: Die Mischung macht’s!