In der Schule hat der Lehrer die Mathearbeit zurückgegeben. Mist, eine 5. Wie soll ich das nur meinen Eltern sagen? Diese oder ähnliche Gedanken gehen vielen Schülern durch den Kopf, wenn sie eine schlechte Note bekommen haben. Sie haben Angst vor der Reaktion ihrer Eltern und das Gefühl, sie enttäuscht zu haben. Deshalb kommen im Folgenden ein paar Empfehlungen, wie Sie als Elternteil angemessen auf schlechte Noten reagieren.

Bedingungslose Unterstützung statt Bestrafungen und Vorwürfen

Wie gesagt ist es natürlich absolut verständlich, wenn Sie bei schlechten Noten keine Luftsprünge machen. Aber Ihrem Kind geht es genauso! Immerhin hat es vermutlich hart für diese Arbeit gelernt und sich eine gute Note erhofft. Bedenken Sie, dass Ihr Sohn bzw. Ihre Tochter vermutlich bereits enttäuscht genug ist. Vorwürfe seitens der Eltern sind deshalb wenig hilfreich. Zeigen Sie ihm vielmehr, dass es jederzeit zu Ihnen kommen und seinen Emotionen freien Lauf lassen kann. Haben Sie Verständnis für Trauer und Frust. Geben Sie ihm Geborgenheit, anstatt die kalte Schulter zu zeigen. So muss Ihr Kind keine Angst vor Ihrer Reaktion haben, sondern weiß, dass es jederzeit auf Ihre Unterstützung zählen kann.

Genauso kontraproduktiv wie Bestrafungen oder Vorwürfe („Warum hast du nicht mehr gelernt?!“) sind auch Vergleiche mit Mitschülern oder Geschwistern. Sätze wie „Deine Schwester hatte in deinem Alter wesentlich bessere Noten!“ erniedrigen Ihr Kind nur noch weiter. Jeder hat seine eigenen Stärken und Schwächen, machen Sie Ihrem Kind lieber das bewusst! Erinnern Sie es an das, was es gut kann. So stärken Sie sein Selbstvertrauen wieder.

Ursachenforschung – Woran hat es gelegen?

Wenn der erste Schock verdaut ist, können Sie sich gemeinsam in Ruhe hinsetzen und sich die Klassenarbeit anschauen. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge zu erklären. Worin sieht es die Gründe für die schlechte Note? Konnte es sich nicht richtig konzentrieren und hatte ein Blackout? Hat es das Prinzip eigentlich verstanden, konnte es bei den Aufgaben aber irgendwie nicht anwenden? Oder hat es eindeutige Wissenslücken? Bei diesem Gespräch soll es nicht darum gehen, Ihrem Kind noch einmal vorzuführen, was es alles nicht gekonnt hat. Aber nur, wenn Sie die Ursachen der Probleme kennen, können Sie bzw. Ihr Kind auch daran arbeiten.

Gerade in den höheren Klassen kann es für Sie als Eltern auch mal schwierig werden, zu erkennen, wo genau die Probleme liegen. Hier könnte ein Nachhilfelehrer helfen, der mit Ihrem Kind die Arbeit durchgeht. Er bzw. sie kennt die Anforderungen genau und kann bei Bedarf auch direkt den Stoff noch einmal erklären. Auch ein Gespräch mit dem Lehrer in der Schule kann neue Erkenntnisse bringen. Vielleicht hat er eine Idee, wo das Problem liegen könnte. Bloß nicht vergessen: Reagieren Sie angemessen auf schlechte Noten.

Ein Fazit ziehen und die weiteren Schritte besprechen

Wenn Sie sich nun ein umfassendes Bild von der Lage gemacht und verschiedene Meinungen eingeholt haben, können Sie über das weitere Vorgehen entscheiden – immer in Absprache mit Ihrem Kind, versteht sich. War die schlechte Note ein einmaliger Ausrutscher oder steckt mehr dahinter? Falls ja, könnten Nachhilfestunden dabei helfen, Wissenslücken zu schließen. In jedem Fall gilt aber: Kopf hoch! Schlechte Noten lassen sich auch wieder verbessern.