Klar, eine leichte Nervosität vor Prüfungen ist erstmal völlig natürlich und vermutlich jedem bekannt. Manche Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene entwickeln aber teilweise eine regelrechte Angst vor und während Prüfungen. Plötzlich erinnern sie sich an so gut wie nichts mehr von dem, was sie davor eigentlich noch ganz gut konnten: ein klassisches Blackout. Das Problem ist, dass Betroffene häufig in eine Art Endlosspirale geraten. Hatten sie einmal ein Blackout, haben sie bei der nächsten Prüfung noch mehr Angst, wieder eines zu bekommen und so weiter. Wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen können, im Idealfall gar nicht erst in diese Spirale hineinzugeraten und Prüfungen entspannt zu absolvieren, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Eine gute Vorbereitung ist das A und O

Besonders stark ist Prüfungsangst meistens, wenn man sich nicht gut vorbereitet fühlt. Man wird dann automatisch unsicher, muss bei den Fragen lange überlegen und zweifelt seine Antworten danach vielleicht sogar wieder an. Das führt dann dazu, dass die Zeit zunehmend knapper wird und schon gerät man unter Druck und kann nicht mehr konzentriert arbeiten. Deshalb ist es wichtig, dass sich Schüler, die zu Prüfungsangst neigen, ausreichend vorbereiten. So bekommen sie das Gefühl, die Schulaufgabe gut schaffen zu können.

Für eine gute Vorbereitung ist viel Zeit erforderlich. Helfen Sie deshalb Ihrem Kind dabei, sich früh genug einen Überblick über den Stoff zu verschaffen und rechtzeitig mit dem Lernen zu beginnen.  Ein Lernplan beispielsweise kann helfen, alle Themen im Blick zu behalten. Auch Nachhilfeunterricht kann den Kindern Sicherheit bieten, da sie hier von einem Lehrer an die Hand genommen werden und die Stoffmenge nicht alleine bewältigen müssen.

Ebenfalls hilfreich kann es sein, die Prüfungssituation zu Hause einmal nachzustellen. Also alle Hilfsmittel, die während der Schulaufgabe auch nicht zur Verfügung stehen, kommen runter vom Schreibtisch, ein genauer Timer wird eingestellt und anschließend so versucht, eine Probeschulaufgabe zu lösen. Klappt diese gut, verschafft das den Kindern häufig zusätzliches Selbstvertrauen. Sie gehen dann wesentlich entspannter in die eigentliche Prüfung.

Den Kopf frei machen und Stress reduzieren

Neben all dem Lernen sollte Abwechslung aber auf keinen Fall zu kurz kommen! Beim Sport oder einem Spaziergang an der frischen Luft beispielsweise kann Stress abgebaut werden. Häufig nämlich ist Stress ein Auslöser oder zumindest Verstärker von Prüfungsangst. Viele Schüler fühlen sich stark unter Druck gesetzt. Einerseits stehen sie ständig im Vergleich mit ihren Mitschülern, auf der anderen Seite haben aber auch Lehrer und Eltern gewisse Ansprüche an sie. Deshalb ist es wichtig, zumindest zu Hause den Druck rauszunehmen. Machen sie Ihrem Kind klar, dass eine schlechte Note erstmal nichts schlimmes ist und bieten Sie ihm Ihre Unterstützung an bzw. motivieren Sie es dazu, sich verbessern zu wollen. So müssen die Kinder keine Angst davor haben, mit einer schlechten Note nach Hause zu kommen.

Noch ein paar letzte Ermutigungen am Prüfungstag

Ist der Tag der Prüfung gekommen, sollte auch hier die Entspannung im Vordergrund stehen. Stellen Sie am besten am Abend davor sicher, dass Ihr Kind früh genug ins Bett geht und ausreichend Schlaf bekommt. Auch ein gesundes Frühstück ist wichtig für die Konzentration, obwohl die meisten bei Nervosität vermutlich eher keinen Hunger haben. Mindestens eine Kleinigkeit sollte Ihr Kind aber unbedingt essen. Am Frühstückstisch dann nochmal den Stoff abzufragen ist meist wenig sinnvoll – im Gegenteil. Kann Ihr Kind dann vielleicht eine Frage nicht beantworten, wird es direkt wieder verunsichert und die Nervosität verschlimmert sich.

Reden Sie stattdessen lieber über etwas anderes oder ermutigen Sie Ihr Kind noch einmal. Vielleicht haben Sie ja ein kleines Mantra oder einen Glücksbringer, den Sie ihm mitgeben können. Auch kurze Atemübungen können helfen, die Angst zu verringern. Hauptsache, Ihr Kind kann zuversichtlich in die Prüfung gehen!