Wenn ihre Kinder mit schlechten Noten im Zwischenzeugnis nach Hause kommen, herrscht bei vielen Eltern erst einmal Ratlosigkeit: sollen sie das Kind trösten, schimpfen oder gar nichts dazu sagen?

Schlechte Noten im Zwischenzeugnis: Nicht schimpfen, sondern trösten!

Die ungünstigste Reaktion ist, wenn Sie Ihr Kind ausschimpfen oder übermäßig negativ oder dramatisch auf die schlechten Noten reagieren. Die meisten Kinder sind selbst schon genug enttäuscht oder niedergeschlagen von ihren schlechten Leistungen. Daher bringt es mehr, wenn Sie Ihrem Kind zeigen, dass Sie da sind und es unterstützen.

Der Ton macht die Musik

Reden Sie mit Ihrem Kind verständnisvoll und ohne anklagende Worte. Bleiben Sie ruhig! Wenn sich das Kind wie auf der Anklagebank fühlt, wird es beim nächsten Mal vielleicht eher versuchen, die schlechten Noten so lange wie möglich zu verbergen. Wenn der Ton passt, können Sie durchaus auch kritisch und gemeinsam mit Ihrem Kind versuchen, nach den Gründen für die schlechten Noten zu suchen. Auch hilfreich ist, wenn Sie die guten oder besseren Noten ausdrücklich hervorheben. So erkennt ihr Kind, wo seine Stärken liegen könnten.

Gründe für schlechte Noten im Zwischenzeugnis und mögliche Lösungen

Die Ursachen für unterdurchschnittliche Leistungen sind vielfältig und können manchmal auch so schnell gelöst werden wie sie gekommen sind:

  1. Fehlende Lernmethoden: Viele Kinder verlassen sich auf Ihre Fähigkeiten, kurz vor der Schulaufgabe eine große Stoffmenge zu verarbeiten und damit eine durchschnittliche oder sogar gute Note zu erreichen. Dies geht meist aber nur so lange gut, bis der Lernstoff so anspruchsvoll oder umfangreich wird, dass dieser zeitlich einfach nicht mehr durchdrungen werden kann.
    Lösung: Um dieses impulsive Lernverhalten zu systematisieren, können dann schon einfache Maßnahmen wie ein Lernplan helfen. Oder auch die systematische Wiederholung von Übungsaufgaben. Alle Heurekaaa! Lehrkräfte werden in der Anleitung dieser Maßnahmen geschult.
  2. Ungünstiges, schulisches Umfeld: Manche Kinder reagieren sehr sensibel auf rauhbeinige Lehrkräfte oder unfreundliche Mitschüler.
    Lösung: Fragen Sie am besten einmal Ihr Kind, wie die Stimmung in der Klasse ist. Oder bitten Sie den oder die Klassenlehrer um eine Einschätzung zu diesen Themen. Hier gibt es mehr Infos.
  3. Fehlendes Selbstvertrauen: Einige Kinder machen häufig nach dem Wechsel auf eine weiterführende Schule die Erfahrung, dass sie plötzlich das Lernen lernen müssen. Dann kommen ein paar schlechte Noten und ein paar unbedachte Bemerkungen von Lehrern oder Eltern und schon ist das Selbstbewusstsein im Keller.
    Lösung: Hier raten wir, dass das Kind sich auf die Basics konzentriert und im Unterricht mehr mitarbeitet, die Hausaufgaben immer parat hat oder auch einmal Nachhilfe in Anspruch nimmt. Davon profitieren besonders schüchterne Kinder, die sich manchmal im schulischen Umfeld nicht trauen, Fragen zu stellen.
  4. Prüfungsangst: Auch Prüfungsangst oder Schulangst kann manchmal hinter schlechten Noten stecken. Steigert sich die Aufregung vor Schulaufgabe ins Unermeßliche trotz ausreichenden Lernens? Zeigen sich körperliche Anzeichen wie Schlaflosigkeit oder Übelkeit? Hat Ihr Kind Black-outs in den Schulaufgaben und kann sich nicht mehr auf die Lösung der einfachsten Aufgaben konzentrieren?
    Lösung: Sprechen Sie am besten mit Ihrem Kind und den jeweiligen Lehrern darüber, um über Lösungsansätze zu reden. Hier gibt es mehr Infos zum Thema Prüfungsangst.

Fazit

Nehmen Sie als Eltern die schlechten Noten Ihres Kindes gelassen und bleiben Sie ruhig. Reden Sie mit Ihrem Kind über die Gründe und holen Sie sich bei einem längeren Tief auch Unterstützung und Rat bei den Klassenlehrern. Oft können schon einfache Mittel wie das Aufstellen eines Lernplans Wunder wirken. Falls das alles nicht fruchtet, kümmern Sie sich um eine passende Nachhilfeagentur, die auf die Bedürfnisse Ihre Kindes eingehen kann.