Viele Studentinnen und Studenten wissen oft nicht, was besser ist: private Nachhilfe zum Beispiel beim Nachbarn geben? Oder zu einer Agentur gehen und sich Schüler vermitteln lassen. Dabei gibt es viele unbekannte Facts, die du beachten musst.
Private Nachhilfe
Wenn du ab und zu Nachhilfe bei Bekannten oder Nachbarn gibst, musst du das nicht unbedingt beim Finanzamt melden. Um sicherzugehen, kannst du das dennoch machen. Eine E-Mail an dein lokales Finanzamt reicht meistens aus, um eine Steuernummer zu bekommen. Und die Behörde ist auch meist sehr schnell und freundlich. Hier geht’s zur Suche nach deinem Finanzamt.
Regelmäßige Nachhilfe
Wenn du regelmäßig Nachhilfe gibst, ob privat oder für ein Institut, solltest du dies beim Finanzamt angeben. Du giltst dann als selbstständig und übst eine „unterrichtende Tätigkeit“ aus. Damit bist du grundsätzlich steuerpflichtig und musst Einkommensteuer bezahlen. Aber nur, wenn du über den Grundfreibetrag von 11604 € (2024) im Jahr kommst. Das sind durchschnittlich 967 € pro Monat. Solltest du darunter liegen, musst du das Einkommen nicht versteuern; melden solltest du deine Tätigkeit beim Finanzamt trotzdem. Und auch bei deiner jährlichen Einkommensteuererklärung. Wenn du mit deiner Nachhilfe regelmäßig über diesen Grundfreibetrag kommst und dies nicht beim Finanzamt meldest, machst du dich strafbar.
Vorteile private Nachhilfe
Private Nachhilfe ohne Institut oder Agentur zu machen hat einige Vorteile, die aber auch abhängig von deinen Lebensumständen sind.
- Unabhängigkeit: Du bestimmt deine Preise selbst und kannst sie auch anpassen, wann du willst und auch die Höhe.
- Flexibilität: Du hast keinen Mittelsmann zwischen dir und dem Kunden. Das heißt, dass du einen stärkeren Kundenkontakt hast und alles auf deine Weise regeln kannst.
- Honorar: Da du dein Honorar selbst bestimmst, musst du auch nichts an eine Agentur oder eine Plattform abgeben.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die private Nachhilfe ohne Agentur mit sich bringt.
Nachteile private Nachhilfe
Viele Agenturen oder Plattformen nehmen den Nachhilfelehrern einiges an Arbeit ab, die du als Einzelkämpfer natürlich selbst machen musst. Daher hier einige Nachteile, die du als selbstständiger Nachhilfelehrer oder -lehrerin hast:
- Einkommensverlust bei Stundenausfall: Die meisten Institute verhandeln mit ihren Kunden einen Vertrag aus, der auch eine Ausfallpauschale bei kurzfristigen Absagen der Kunden enthält. Als Einzelkämpfer:in musst du diese Ausfallpauschale selbst verhandeln und auch durchsetzen. Die meisten jüngeren Nachhilfelehrer:innen trauen sich das meist nicht und verzichten daher meist sogar auf eine Ausfallpauschale, obwohl Kunden kurzfristig absagen.
- Fehlende Unterstützung im Streitfall: Falls es zwischen deinem Kunden und dir zu einem Streit kommt, zum Beispiel wieviel Honorar noch geschuldet wird oder ob eine Stunde nun rechtzeitig abgesagt wurde oder nicht, kann dies oft zu Streitigkeiten führen. Als Selbstständige:r musst du diesen Streit selbst lösen; mit einer Agentur im Rücken kann diese deinen Streitfall meist zu deinen Gunsten aufklären und du selbst musst dich damit nicht herumärgern.
- Schwierige Kundenakquise: Als Nachhilfelehrer:in ohne Agentur musst du natürlich selbst für neue Kunden sorgen, also Marketing betreiben, Probestunden vereinbaren und dich selbst gut verkaufen und möglichst hohe Preise durchsetzen. Als Honorarkraft in einer Agentur übernimmt diese das kostenintensive Marketing für dich und setzt auch hohe Preise für dich durch. Du musst dich dann nur noch für oder gegen Kunden entscheiden und wartest sozusagen nur, bis die nächste Anfrage hereinflattert. Im Gegensatz zu Plattformen wie erstenachhilfe.de prüfen Agenturen ihre Kunden und schließen verbindliche Verträge mit Ihnen ab. So kann dein Recht verlässlich durchgesetzt werden.
Wir hoffen, dass wir dir mit unserem Post weiterhelfen konnten. Wenn du noch mehr Fragen zu einer Lehrtätigkeit bei einer Agentur hast, schau‘ dir einfach mal diese Seite zu den Vorteilen einer Agentur an.
Viel Spaß beim Unterrichten!
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