Auch wenn die Schule in Bayern eigentlich erst vor ein paar Wochen wieder begonnen hat, fängt dennoch so langsam der Schulaufgabenstress an. Gerade in den höheren Klassen, wo die Kinder viele verschiedene Fächer haben, müssen die ersten Noten bald gemacht werden – oder wurden vielleicht sogar schon gemacht. Wenn noch keine schriftliche Arbeit anstand, hat Ihr Kind womöglich trotzdem bereits ein paar Zensuren erhalten. Abfragen, Referate, mündliche Mitarbeit… Schließlich fließt auch das alles in die Endnote im Zeugnis ein. Und obwohl das noch weit weg zu sein scheint, denken so manche Schüler und Eltern von Anfang an an nichts anderes. Das Zeugnis soll immerhin gut werden! Aber was, wenn die ersten Noten dieses Schuljahr noch nicht so wie gewünscht ausgefallen sind? Sollte dann am besten sofort ein Nachhilfelehrer her? Oder kann das noch warten? Kurz: wann brauche ich Nachhilfe für mein Kind?

Keine Panik! Das Schuljahr ist noch lang

Grundsätzlich sollten Sie bei der ein oder anderen schlechten Note am Schuljahresanfang nicht sofort in Panik verfallen. Es ist schließlich noch ein bisschen hin, bis die Zeugnisse vergeben werden, es wird also noch viele Möglichkeiten geben, die Noten zu verbessern. Gründe dafür, warum die Note vielleicht nicht ganz so gut war, wie man es sich vorgestellt hat, gibt es schließlich viele.

Gerade zum Beginn des neuen Schuljahres kann es etwas dauern, bis die Kinder wirklich wieder in den Rhythmus gefunden haben. Immerhin legen die Lehrer wie gesagt teilweise recht zeitig los mit der Benotung, da kann man nach sechs Wochen Sommerferien schonmal überrumpelt werden. Außerdem sind eventuell ein paar neue Fächer dazu gekommen, an die sich Ihr Sohn oder Ihre Tochter erst noch gewöhnen muss. Und auch bei bereits bekannten Fächern kann ein neuer Lehrer oder eine neue Lehrerin für Unsicherheiten sorgen. Schließlich legt jeder seine Schwerpunkte etwas anders und gestaltet seine Abfragen, Schulaufgaben und Tests individuell. Vielleicht muss Ihr Kind also auch zunächst herausfinden, worauf die neue Lehrkraft besonders Wert legt.

Was tun bei altbekannten Problemen?

Trotzdem oder gerade weil es so viele mögliche Ursachen für schlechte Noten gibt, ist es wichtig, ihnen auch genau auf den Grund zu gehen. Liegt es wirklich nur an der „Eingewöhnungsphase“ oder steckt mehr dahinter? Hatte Ihr Kind beispielsweise im letzten Schuljahr bereits Probleme in einem Fach und kommt nun wieder nicht so richtig gut zurecht, könnte Nachhilfeunterricht bereits zu Beginn des Schuljahres sinnvoll sein. Denn wenn sich größere Lücken gebildet haben, kann es passieren, dass Ihr Kind den Anschluss verliert. Daher ist es wichtig, rechtzeitig größeren Problemen vorzubeugen. So können Sie unnötigen Druck und Stress am Schuljahresende verhindern.

Trotzdem müssen Sie auch in einem solchen Fall keineswegs in Panik geraten und Ihrem Kind drei Nachhilfestunden pro Woche aufbrummen. Fangen Sie mit einer Stunde an und schauen Sie, wie es läuft. Das wichtigste ist, die Motivation Ihres Kindes zu fördern. Und vielleicht reichen ja auch ein paar Nachhilfestunden, um den Anschluss wieder zu finden.

Vorsorge ist besser als Nachsorge – oder?

Wenn Sie noch gar nicht wissen, wie Ihr Kind mit einem neuen Fach zurecht kommt, ist es ratsam, erst einmal abzuwarten. Womöglich demotivieren Sie Ihr Kind nur, wenn Sie Ihrem Kind präventiv Nachhilfestunden auferlegen. Es könnte denken, dass Sie es Ihm nicht zutrauen – das schwächt dann natürlich das eigene Selbstvertrauen. Außerdem sollte der Unterricht nicht so aufgebaut sein, dass Nachhilfe von vorneherein nötig ist. Geben Sie Ihrem Kind ein wenig Zeit, sich einzufinden. Dann können Sie sich beispielsweise nach dem ersten Halbjahr zusammensetzen und gemeinsam entscheiden, wie es weitergehen soll.