An den Gymnasien in Bayern erfolgt mit dem Ende der Unterstufe nach der 7. Klasse üblicherweise die Zweigwahl – je nach Schule gibt es hier vielfältige Möglichkeiten. Typisch sind wohl folgende Zweige: ein naturwissenschaftlicher und ein sprachlicher Zweig, manchmal gibt es zum Beispiel auch noch einen musischen. Vielen Eltern stellt sich dann sicherlich die Frage, welcher Zweig denn nun der richtige für ihr Kind ist. Deshalb wollen wir Ihnen in diesem Artikel Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie an diese Entscheidung herangehen können. Dabei können wir Ihnen natürlich nicht die eine richtige Lösung präsentieren, denn diese hängt letzten Endes ganz individuell von Ihnen und Ihrem Kind ab, welcher Zweig in welcher Schule am besten ist.
Die Interessen des Kindes berücksichtigen
Da es bei der Zweigwahl um den Schulverlauf Ihres Kindes geht, sollten Sie diese Entscheidung natürlich gemeinsam treffen. Fragen Sie deshalb am besten zuerst einmal bei Ihrem Kind nach, wo seine Interessen liegen. Hat es Spaß an den naturwissenschaftlichen Fächern? Besucht es vielleicht ohnehin bereits AG’s in diesem Bereich oder wollte schon immer mal bei „Jugend forscht“ teilnehmen? Oder spricht es liebend gerne Französisch und möchte deshalb auch noch eine weitere Fremdsprache lernen?
Der sprachliche Zweig könnte sich auch dann lohnen, wenn das Kind in der Unterstufe bereits Latein hatte und darin recht gut ist. Viele moderne Sprachen gehen schließlich darauf zurück und können somit oft leichter erlernt werden. Sollte Ihr Kind sich in Latein schwer tun und darin vielleicht sogar Nachhilfe nehmen, muss das aber kein Ausschlusskriterium für die modernen Fremdsprachen sein! Der Unterricht ist hier schließlich doch ein wenig anders aufgebaut.
Achten Sie im Gespräch mit Ihrem Kind aber genau darauf, aus welchen Gründen es sich für den jeweiligen Zweig interessiert. Oftmals möchten sie einfach das wählen, was ihre Freunde wählen, obwohl natürlich die eigenen Stärken und Schwächen im Mittelpunkt stehen sollten.
Wo liegen die Unterschiede zwischen den Zweigen?
Sprachlicher Zweig: Welche Sprachen als 3. Fremdsprache konkret angeboten werden, ist natürlich an jeder Schule unterschiedlich. Informieren Sie sich deshalb am besten zunächst über das Angebot. Dann können Sie mit Ihrem Kind besprechen, ob es an diesen Sprachen Interesse hätte.
Naturwissenschaftlicher Zweig: Dort ist es meist so, dass Physik, Chemie und Informatik intensiver gelehrt werden. Wenn Ihr Kind also beispielsweise jetzt bereits vorhat, später irgendetwas mit Informatik zu studieren, können Sie diesen Wunsch natürlich bei der Zweigwahl berücksichtigen. Ansonsten fällt das Fach nämlich häufig einfach weg. Selbstverständlich ändern sich Studien- oder Berufswünsche in diesem Alter immer mal wieder, trotzdem können sie ein guter Indikator dafür sein, wofür sich Ihr Kind gerade begeistert.
Das Gespräch mit den Lehrern suchen
Da die Kinder aber eben oftmals doch nicht so genau wissen, in welche Richtung es gehen soll, können auch Gespräche mit dem jeweiligen Lehrer oder der jeweiligen Lehrerin hilfreich sein. In den Sprechstunden können Sie zum Beispiel fragen, wie er oder sie das Kind einschätzt. Zeigt es im Unterricht Spaß und Begeisterung für das Fach? Scheint es motiviert, auch dafür zu lernen? Der Anspruch steigt schließlich stetig, deshalb sollte Ihr Kind nach Möglichkeit Fächer wählen, an denen es Freude hat und nicht irgendwann überfordert ist.
Neben den Sprechstunden bieten viele Schulen auch Infoveranstaltungen an, bei denen Sie als Eltern gezielt Informationen darüber bekommen, wie genau die Zweigwahl abläuft, welche Möglichkeiten es gibt und wo die Lehrer generelle Vor- und Nachteile sehen. Haben Sie sich dann ausreichend informiert und sich ausführlich mit Ihrem Kind besprochen, können Sie sicherlich eine gute Entscheidung treffen.
Einen Kommentar hinterlassen