Die Hausaufgaben – ein leidiges Thema. Kaum ein Kind freut sich wohl darauf, nach der Schule nochmal am Schreibtisch zu sitzen und sie zu erledigen. Trotzdem müssen sie gemacht werden, immerhin kontrolliert der Lehrer das im Unterricht. Wer die Hausaufgaben nicht vorzeigen kann, bekommt einen Strich und bei drei Strichen gibt es einen Brief für die Eltern. So oder so ähnlich läuft es zumindest bei manchen Lehrern ab. Aber was tun, wenn das Striche-System nicht ausreicht, um das Kind zum Erledigen der Hausaufgaben zu bewegen? Hier kommen ein 4 Tipps gegen Hausaufgaben-Stress – und zwar möglichst nachhaltig und ohne Druck.

Erklären Sie Ihrem Kind das Warum

Vielen Kinder ist gar nicht klar, warum sie die Hausaufgaben überhaupt machen müssen. Sie sehen sie eher als „Qual“, Freizeit wäre ihnen lieber. Erklären Sie Ihrem Kind deshalb ruhig ganz offen, wozu die Hausaufgaben überhaupt dienen. Ein paar Punkte haben wir bereits erwähnt: Wiederholung, selbstständiges Üben und Erkennen von Wissenslücken. Außerdem bereiten die Hausaufgaben manchmal auch bereits auf Klassenarbeiten vor, wenn der Lehrer ähnliche Aufgabenstellungen und Schwierigkeitsgrade wählt. Vermitteln Sie Ihrem Kind die Hausaufgaben deshalb vielmehr als ein Angebot des Lehrers anstatt einer lästigen Pflicht oder gar Bestrafung. Wenn es den Sinn dahinter versteht, ist es vielleicht von sich aus motivierter.

Feste Arbeitszeiten – am besten für die ganze Familie!

Ebenfalls helfen können feste Arbeits- und Pausenzeiten. Dann kann sich Ihr Kind darauf einstellen, dass beispielsweise von 15 bis 16 Uhr konzentriert die Hausaufgaben gemacht werden und es danach Freizeit hat. Je nach Alter des Kindes können Sie die Hausaufgabenzeit auch in kleinere Abschnitte mit kurzen Zwischenpausen einteilen, um die Konzentration zu erhalten. Die richtige Lernumgebung ist hierfür natürlich auch sehr wichtig! Alles, was irgendwie für Ablenkung sorgen könnte, gehört außer Reichweite – vor allem Handy und Co.

Und damit Ihr Kind nicht das Gefühl hat, völlig allein arbeiten zu müssen, während alle anderen frei haben, können Sie oder die Geschwisterkinder parallel auch etwas erledigen. Dann können sich alle nach getaner Arbeit gemeinsam freuen!

„Eat the frog“ oder doch lieber sanft einsteigen?

Bei der „eat the frog“ Strategie geht es darum, die schwerste oder unangenehmste Aufgabe zuerst zu erledigen. So hat man diese schon einmal geschafft und es folgen nur noch leichtere Dinge. Das kann motivieren, muss es aber nicht! Fühlt sich Ihr Kind nämlich womöglich von dieser Aufgabe zu stark überfordert, kann die Methode nach hinten los gehen. Es wird dann eher demotiviert, weil es denkt, dass es die Aufgaben gar nicht schaffen kann. In diesem Fall ist es besser, mit leichteren Aufgabe zu starten, um ein gutes Gefühl und Selbstvertrauen zu schaffen. In jedem Fall aber hilft eine To-Do-Liste, von der man am Ende alles Erledigte abhaken kann. So sieht man, was man alles geschafft hat und kann stolz auf sich sein.

Wichtig: Die Kinder sollen die Hausaufgaben selbstständig erledigen

Zum Schluss sei noch einmal betont, dass Selbstständigkeit bei den Hausaufgaben das A und O ist. Auch wenn Sie vielleicht denken, Sie tun Ihrem Kind einen Gefallen, wenn Sie ihm die Lösungen vorsagen, damit es schneller fertig ist – der Sinn der Hausaufgaben ist dann völlig verfehlt. Natürlich können Sie kleine Hilfestellungen geben, aber denken Sie immer daran, dass auch Fehler gemacht werden dürfen. Diese sind sogar wichtig, damit der Lehrer erkennt, wo es noch Defizite gibt. Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind regelmäßig mit den Hausaufgaben überfordert ist, sprechen Sie mit dem jeweiligen Lehrer! Dann können Sie gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Übrigens sollten auch im Nachhilfeunterricht eher keine Hausaufgaben erledigt werden. Vielmehr ist auch hier das Ziel, den Schülern durch zusätzliche Übungen und Erklärungen dabei zu helfen, die Hausaufgaben selbstständig erledigen zu können.