Dein Kind weiß in den Sommerferien oft nicht, was es mit sich anfangen soll? Oder sitzt nur vor dem Smartphone und daddelt vor sich hin? Dann hast du vielleicht schon mal darüber nachgedacht, dass ein Ferienjob für deinen Sohn oder deine Tochter Sinn machen könnte. Aber wann macht ein Ferienjob Sinn für deinen Teenager? Wieviel darf man verdienen und wie alt sollte er oder sie mindestens sein? Das und noch ein wenig mehr verraten wir dir in diesem Artikel.

Gespräch vorbereiten

Die Sommerferien sind in manchen Bundesländern schon in vollem Gange, in Bayern dauert es noch eine Woche bis es soweit ist. Zwischen Urlaubsvorfreude und Sommerferienplanung ist da bestimmt ein bisschen Zeit, um mit deinem Sohn oder deiner Tochter über die viele freie Zeit zu sprechen, die nach dem Familienurlaub noch über ist. So könntest du mal ganz beiläufig auf das viele Geld zu sprechen kommen, das bei einem kleinem Nebenjob zu verdienen ist, damit sich dein Sohn oder deine Tochter das nächste Smartphone zu gönnen. So kannst du einmal vorfühlen, dein Teenie prinzipiell offen und neugierig für eine kleine Nebenbeschäftigung ist. Falls du das Gefühl hast, dass es passt, kannst du ein paar interessante Nebenjobs fallen lassen. Vielleicht hast du ja auch selbst in deiner Schulzeit einen Lieblingsjob gehabt, der dir Spaß gemacht hat.

Die beliebtesten Ferienjobs

Zu den beliebtesten Ferienjobs für Schüler zählen zum Beispiel Baby- oder Hundesitting, Zeitung austragen oder Kellnern. Auch Nachhilfe geben ist ein toller Schülerjob, aber eher am Ende der Sommerferien.

Verdienstmöglichkeiten

Falls dein Teenie bei einem der Jobs anbeißt, kannst du ihm mal von ein paar „sagenhaften“ Gehältern erzählen, die man im jeweiligen Job verdienen kann. Wichtige Faktoren sind natürlich die Erfahrung, die verfügbare Zeit oder euer Wohnort. Leider gilt der gesetzliche Mindestlohn bei Schülern nicht. Deswegen können die Löhne auch nach unten abweichen, durchaus auch auf 5 EUR / Stunde.

Es gibt auch noch viele andere Möglichkeiten, in den Ferien Geld zu verdienen. Am besten guckst du mal eine Liste durch und schaust, was es in deiner Umgebung für Jobmöglichkeiten gibt.

Gesetzliche und steuerliche Bedingungen

Wenn dein Sohn oder deine Tochter Feuer gefangen hat, könnt ihr nun zusammen gucken, welche Art von Job möglich ist. Denn viele Jobs sind nur ab einem bestimmten Alter möglich. Hier siehst du eine Tabelle mit Jobs nach Altersstufen sortiert. So könnt ihr euch einen Ferienjob aussuchen, bei dem du dir sicher sein kannst, dass er altersgemäß ist und gesetzlich alles passt.

Grundsätzlich regelt das Jugendarbeitsschutzgesetz die Arbeitsbedingungen für Minderjährige. Hier die wichtigsten Eckpunkte:

  • Ab 13 Jahren dürfen Kinder mit Zustimmung der Erziehungsberechtigen leichte Tätigkeiten ausführen wie Babysitten oder Nachhilfe
  • Ab 15 Jahren dürfen Jugenliche bis zu 4 Wochen pro Jahr in den Ferien arbeiten; nicht mehr als 8 Stunden pro Tag; die Tätigkeit muss im Zeitraum zwischen 6 und 20 Uhr stattfinden, also kein Schichtbetrieb
  • Ab 16 Jahren dürfen Jugendliche dann z.B. in Gaststätten bis 22 Uhr arbeiten oder in Bäckereien schon ab 5 Uhr morgens anfangen

Steuerlich ist bei Ferienjobs für Schüler zu beachten, welche Art der Anstellung dein Kind bekommt. Normalerweise arbeiten Schüler auf Minijobbasis, eine geringfügige Beschäftigung, wenn sie nicht mehr als 556 EUR (2025) pro Monat erhalten. Dann fallen weder Steuern noch Sozialabgaben an. Für mehr Infos zur steuerlichen Situation von Ferienjobs gibt es hier eine tolle Seite.

Falls diese Voraussetzungen bei der Auswahl des Jobs berücksichtigt werden, sollte alles passen.

Wie kann mein Teenie von einem Ferienjob profitieren?

Wenn du nun alles erwogen und mit deinem Sohn oder deiner Tochter alles besprochen hast, könnt ihr nochmal zusammen über die Vorteile eines Ferienjobs reden. Damit machst du dann den Sack zu:

  • Unabhängigkeit: Dein Teenie kann sich mit einem Ferienjob etwas Unabhängigkeit erarbeiten und wird automatisch selbstständiger.
  • Belohnung: Mit einem Ferienjob kann dein Sohn oder deine Tochter sich einen besonderen Wunsch erfüllen und darauf selbst hinarbeiten.
  • Erwachsenwerden und Selbstbewusstsein: Durch einen Ferienjob tritt dein Kind in die Welt der Erwachsenen ein und erarbeitet sich dazu noch Respekt und Anerkennung. Es erkennt die Selbstwirksamkeit, die oft in der Schule etwas untergeht, wo noch zu oft realitätsferne Inhalte gelehrt werden.
  • Berufswunsch ausleben: Falls dein Kind schon einen Lieblingsberuf hat oder etwas ausprobieren möchte, ist ein Ferienjob genau das Richtige! Egal, ob es dann eine gute oder schlechte Erfahrung sein wird. Wichtig ist, dass dein Kind selbst einmal erlebt, wie die Arbeitswelt funktioniert: früh aufstehen, pünktlich und verlässlich sein oder Teamarbeit.

Fazit

Macht ein Ferienjob also Sinn für dein Teenie? Besprich das unbedingt zusammen mit deinem Kind. Streiche erst einmal die Vorteile und Möglichkeiten eines Ferienjobs heraus – eigenes Geld, schöne Belohnung und Respekt. Lass deinem Kind etwas Zeit, um sich an die Idee zu gewöhnen, aber erwähne mal ein paar unterschiedliche Jobs, die ihm oder ihr gefallen könnten. Auch dürfen die gesetzlichen Bedingungen nicht außer Acht gelassen werden, aber das ist erfahrungsgemäß nicht die größte Hürde. Wenn dein Kind sich dann einen bestimmten Job ausgesucht hat, stelle doch einfach mal ein paar Kontakte her zu Bekannten, die so etwas anbieten. Oder schick eine WhatsApp mit einem kurzen Video zu dem Lieblingsjob deines Sohnes oder deiner Tochter. Dann steht einem Ferienjob für deinen Jugendlichen schon fast nichts mehr im Weg!