Viele der Heurekaaa! Nachhilfekinder zeigen im Nachhilfeunterricht, was sie in dem jeweiligen Fach an Hausaufgaben aufhaben. Die Hoffnung ist natürlich, diese gemeinsam mit dem Nachhilfelehrer erledigen zu können. Alleine ist es irgendwie schwer und dauert sehr lange. Außerdem ist auch vieles falsch. Wenn der Nachhilfelehrer dabei hilft, geht es bestimmt schneller und der Lehrer in der Schule ist beeindruckt, dass so viel richtig ist. Ein weiterer Pluspunkt: nach der Nachhilfestunde hätte man dann frei und müsste sich nicht nochmal irgendwann an den Schreibtisch setzen, um die Hausaufgaben zu erledigen. Trotz all dieser vermeintlichen Vorteile machen wir in den Nachhilfestunden jedoch keine Hausaufgaben mit Ihrem Kind. Warum? Lesen Sie selbst!
Die Hausaufgaben sind noch zu anspruchsvoll
Es gibt Gründe, warum Kinder in die Nachhilfestunden kommt: sie tun sich schwer mit dem Unterrichtsstoff, verstehen manches (oder auch vieles nicht) und das vielleicht schon seit mehreren Jahren. Deshalb fallen ihnen schließlich auch die Hausaufgaben schwer. Ihr Kind befindet sich also unter dem Niveau, das der Lehrer verlangt. Das ist natürlich keine Schande! Genau hier können Nachhilfestunden helfen, die Lücken zu schließen und den Anschluss wiederzufinden. Die Hausaufgaben eignen sich dann allerdings nicht als Übungsaufgaben für die Nachhilfestunden. Sie liegen schließlich auf dem Niveau, das Ihr Kind gerade noch nicht schafft. Das kann enorm frustrierend sein. Es ist dann besser, mit leichteren Aufgaben zu beginnen, die für den Schüler machbar sind. Das Niveau kann dann langsam gesteigert werden.
Hausaufgaben im Nachhilfeunterricht – Was wäre, wenn?
Würde man im Nachhilfeunterricht die Hausaufgaben erledigen, würde sich vermutlich folgendes Szenario ergeben: Man beginnt mit der ersten Aufgabe und der Schüler versteht sie nicht. Ihm fehlen die Grundlagen, um sie lösen zu können. Der Nachhilfelehrer nimmt sich also die Zeit, alles nochmal genau zu erklären. Das Kind kann dann vielleicht diese eine Aufgabe lösen, die Nachhilfestunde ist aber so gut wie rum und die Hausaufgaben immer noch nicht erledigt. Viel geübt wurde auch nicht. Dabei ist Übung so wichtig, um den Stoff wirklich zu verstehen! Wenn der Lehrer es erklärt, hört es sich vielleicht noch einfach an, aber dann Aufgaben selbst zu machen, ist noch einmal etwas anderes. Der Kopf ruacht also von den vielen Worten des Lehrers, der Lerneffekt ist aber sehr gering. Die restlichen Aufgaben versteht der Schüler dann immer noch nicht.
Die bessere Lösung: Übungsaufgaben vom Nachhilfelehrer
Besser ist es also, einfach noch einmal ein paar Schritte zurückzugehen und dort zu beginnen, wo der Schüler noch einigermaßen zurechtkommt. Der Nachhilfelehrer kann dann entsprechende Übungen mitbringen. So entsteht nicht der Fall, dass zu viel auf einmal erklärt werden muss. Denn wenn sich bei einem Schüler Lücken gebildet haben, kann man nicht den Stoff des ganzen letzten Schuljahres innerhalb einer Nachhilfestunde erklären, nur damit die Hausaufgaben geschafft werden. Besser, man nimmt sich die Zeit, Schritt für Schritt den Stoff noch einmal aufzuarbeiten. Ja, es kann dann etwas dauern, bis Ihr Kind die Hausaufgaben fehlerfrei abgeben kann. Es hat dafür aber wirklich nachhaltig etwas vom Nachhilfeunterricht, da Wissenslücken geschlossen werden und es die Aufgaben am Ende dann wirklich verstehen kann.
Das Ziel des Nachhilfeunterrichts sollte es also sein, den Schüler so lange zu unterstützen, bis er den Stoff wieder versteht und im Unterricht mitkommt. Dann werden ihm die Hausaufgaben auch leichter fallen. Bis dahin ist allerdings häufig einiges an Übung notwendig – auch über die Nachhilfestunden hinaus.
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