Digitale Unterrichtsformen gewinnen mit zunehmender Digitalisierung immer mehr an Bedeutung in der Nachhilfe. Nicht zuletzt die Pandemie hat in den letzten Jahren gezeigt, wie wichtig Online-Plattformen wie Zoom, Microsoft Teams und Co. sind, um einen nahtlosen Unterricht aus der Distanz zu gewährleisten. Und auch jetzt, wo sich die Lage allmählich wieder entspannt hat und Präsenzunterricht durchgehend möglich ist, können ebenjene Plattformen erhebliche Vorteile für Schüler und Lehrer bringen – auch im Bereich der Nachhilfe.

Ab jetzt nur noch online-Unterricht?

Für den ein oder anderen mag der Online-Unterricht ganz bequem gewesen sein. Wenn die Schule um 8 Uhr beginnt, reicht ein Wecker um 7:55 Uhr. Schließlich muss man es nur vom Bett bis an den Schreibtisch schaffen. Die Kamera bleibt dann erstmal aus, damit man noch in Ruhe frühstücken kann. Der Schlafanzug bleibt aber an – sieht ja eh niemand. Im Laufe des Tages wird maximal auf ein frisches Oberteil gewechselt, falls man doch mal zu sehen ist. Aber selbst wenn ein Lehrer auf eine eingeschaltete Kamera bestehen sollte, gibt es eigentlich immer eine Ausrede: „Meine Kamera ist leider momentan kaputt“ wird dann in den Chat geschrieben. „Und das Mikro auch“. So lässt es sich eigentlich ganz bequem von zu Hause aus lernen. Eigentlich. Wenn der Online-Unterricht so genutzt wird, ist der Lerneffekt nämlich wohl eher gering.

Nachhilfe vor Ort lässt sich nicht so einfach ersetzen

Natürlich sieht es bei Einzelnachhilfe, die online stattfindet, etwas anders aus. Schließlich treffen sich hier nur der Lehrer und ein einzelner Schüler virtuell, sodass Letzterer sich nicht einfach im Schreibtischstuhl zurücklehnen und berieseln lassen kann. Er ist hier viel stärker gefordert und „muss“ mitarbeiten. Trotzdem ist und bleibt Nachhilfe vor Ort beim Schüler in den allermeisten Fällen effektiver. Abseits des Bildschirms ist die Konzentrationsfähigkeit deutlich höher, zudem können Schüler und Lehrer viel mehr miteinander interagieren. Darüber hinaus können die Pausen abwechslungsreicher gestaltet werden. Kleine Bewegungsübungen beispielsweise lassen sich vor Ort deutlich leichter einbauen und sind auch wesentlich lustiger als über den Bildschirm. Deshalb kann der Online-Unterricht die Nachhilfe vor Ort nicht komplett ersetzen.

Die Mischung macht’s! So kann hybrider Nachhilfeunterricht aussehen

Was aber sinnvoll ist, sind hybride Unterrichtsformen. Hybrider Unterricht, also eine Mischung aus Online- und Präsenznachhilfe, kann vor allem dann helfen, wenn aus zeitlichen oder räumlichen Gründen eine Nachhilfestunde vor Ort nicht möglich ist. Wenn Lehrer oder Schüler beispielsweise im Urlaub ist, würde die Nachhilfestunde normalerweise ausfallen oder verschoben werden. Steht aber direkt nach dem Urlaub eine wichtige Prüfung an, kann durch ein Treffen via Teams, Zoom etc. der Unterricht fortgesetzt werden. Der Einsatz von Videokonferenzdiensten kann also eine nahtlose Prüfungsvorbereitung gewährleisten und Lehrer und Schüler können so auch aus der Entfernung in Kontakt bleiben.

Aber nicht nur Videokonferenzen können den Online-Part des hybriden Unterrichts bilden. Auch andere Online-Lernplattformen bieten sich hierfür an. Es gibt nämlich mitunter spannende, lustige und abwechslungsreiche Apps, Quizfragen und Lernvideos anhand derer man den Stoff einüben kann. Diese Anwendungen können natürlich auch zur Wiederholung außerhalb des Nachhilfeunterrichts dienen. Schließlich befinden sich wohl die meisten Kinder heutzutage nur allzu gern vorm Bildschirm, sodass sie sich dadurch vielleicht etwas mehr zum Lernen motivieren lassen. Trotzdem sollte die Nachhilfe abseits des Laptops nicht zu kurz kommen. Persönlicher Kontakt vor Ort tut uns schließlich allen nach zwei Jahren des Abstandhaltens vermutlich ganz gut.